Mittwoch, 28. August 2013

Sansibar- süßes Nichtstun an der Ostküste

Kaum zu glauben, aber in ein paar Stunden geht schon unser Flug zurück nach Frankfurt, womit der erste Teil unseres Sabbatjahres schon vorbei ist.
Trotzdem wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten, was wir die letzten Tage so getrieben haben.
Da sich das auf eher weniger spannende Aktivitäten wie Essen und Schlafen beschränkt, hier lieber ein paar schöne Bilder :)





 





Dienstag, 27. August 2013

Stonetown Spice Tour

Curcuma- extrem färbend!
Da die Insel Sansibar für seine Vielfalt an Gewürzen bekannt ist, gehört es für uns typische Touris, wie wir es unsere letzten paar Tage auf Sansibar gefühlt sind, zum Pflichtprogramm eine so genannte Spice Tour zu machen. Bei dieser bekommt man eine der vielen Gewürzplantagen gezeigt, optimalerweise mit Erklärungen zu den einzelnen Gewürzen und Pflanzen. Unsere Variante viel leider eher in Kategorie "lieblos". Den üblichen Touri-Zirkus gab es trotzde, insgesamt also ein großer Spaß ;)
Hier eine kleine Auswahl an Bildern:

 Zitronengras und Jackfrucht

oben: Zimt und Rambutan, eine "zottelige" Litschi
unten: Ananas und frische Nelken
 
 






Wer hätte gedacht, dass so eine frische Muskatnuss aussieht?





Sie sehen: begeisterte Gewinner einer überaus modischen "Blattbrille"
weitere extravagante Accessoires aus ähnlichen Materialien, wie Ketten, Krawatten, Armbänder und Ringe überlassen wir an dieser Stelle der Vorstellungskraft des Lesers.





David mit seiner Sammeltüte, vollauf begeistert!
   

 Zum Abschluss in Stonetown gab es dann noch ein Hennatattoo für Pia, eine vor allem auf Sansibar traditionelle Verzierung von Händen und/oder Füßen.

Donnerstag, 22. August 2013

Sansibar

Vorgestern nahmen wir zum letzten Mal Abschied von Moshi. Mit dem Bus ging es dann auf die 10stündige Reise nach Daressalam und von dort aus - so der Plan am nächsten Tag weiter mit der Fähre nach Sansibar. Am ferry terminal in Dar angekommen, brachte unser Taxifahrer uns gestern in eines der kleinen Buchungsbüros. Das an der Sache etwas faul war, wurde uns kurze Zeit später bewusst. Nicht nur bekamen wir kein ticket für die gewünschte Fähre, sondern ebenfalls wurde von dem Angestellten eine "Hafengbühr" von 5$ pro Person und Fahrt verlangt. Die Frage, ob es diese Hafengebühr tatsächlich gibt wurde von unserem Taxifahrer natürlich sofort bejaht. Glücklicherweise waren wir aufmerksam genug und konnten uns nach etwas Diskussion erfolgreich dagegen wehren. Trotzdem ein eher unangenehmes Erlebnis und leider nicht das erste dieser Art.
Als wir dann aber nach 3 Stunden Wartezeit die Fähre bestiegen und die Fahrt Richtung Sansibar losging, konnten wir das ganz gut hinter uns lassen und uns darauf freuen, was vor uns lag ;)
Gestern Nachmittag kamen wir also an in dem Hotel in Stonetown und erkundeten gleich mal die Altstadt:







 

Montag, 19. August 2013

ein letztes Mal Moshi...


 



 ... seit vorletzter Woche Sonntag sind wir nun schon in Moshi und haben noch einmal einige schöne Tage mit unserer Gastfamilie verbracht. Morgen müssen wir uns dann endgültig verabschieden denn für uns geht es weiter nach Daressalam und am Mittwoch dann nach Sansibar.


 

















Am Wochenende haben wir gelernt Vitumbua, eine Art Reisküchlein zu machen, die hier typischerweise zum Frühstück gegessen wird.
 


Die neue Pfanne wurde zunächt stundenlang über dem Feuer erhitzt, damit sie eine Art Beschichtung aus Ruß erhält.
Dann bereiteten wir den Teig vor aus Wasser, Reismehl, Hefe und Kardamom. 
Das ganze lässt man dann über Nacht gehen, fügt am nächsten MorgenmZucker und noch etwas Wasser dazu- fertig zum backen!
Ergebnis siehe unten :)
 






 

Freitag, 9. August 2013

Iringa

Wir sind nach ca. 8 Stunden Fahrt gut in Iringa gelandet und schwelgen nun in Vorfreude auf Moshi. 

random fact of the day:
Erdnussbutterbrot mit Gurke schmeckt super.

Donnerstag, 8. August 2013

Abschied von Litembo & Tag in Songea

Nach ungefähr 3 Monaten hieß es heute Morgen für uns Abschied nehmen von Litembo.
Wir haben uns dazu entschlossen nochmal einige Tage bei unserer Gastfamilie in Moshi zu verbringen, bevor wir Ende August endgültig Tansania verlassen.
Die lange Reise nach Moshi haben wir diesmal etwas mehr zerstückelt: heute sind wir erstmal bis nach Songea gefahren und hier mit 3 weiteren Voluntären aus Litembo den Tag verbracht.
Morgen geht es dann um 6 Uhr weiter nach Iringa, unserem nächsten Zwischenstopp und am Samstag werden wir dann die letzte Etappe nach Moshi bestreiten.


Markt von Songea und die "Müllhalde" dahinter.

Absolutes Highlight des Tages: Wer hätte gedacht...


... dass wir hier doch tatsächlich Erdbeeren finden würden? Wir hatten bisher nur von einem Niederländer aus der Nähe gehört, der die wohl einzige Erdbeerfarm in Tansania besitzt. Dabei haben wir natürlich nicht im entferntesten damit gerechnet, heute einer Mama über den Weg zu laufen, die Erdbeeren verkauft! Scheinen auch ziemlich beliebt zu sein bei den Einheimischen, sie wissen zwar nicht, wie diese Früchte heißen, dass sie ziemlich lecker sind haben sie aber offensichtlich schon entdeckt :)

Sonntag, 4. August 2013

Litembo


Das Docotor's House Litembo: Hier leben wir.



Obwohl sich unsere Zeit in Litembo schon dem Ende nähert - Mitte nächster Woche werden wir uns zum letzten mal auf den Weg nach Moshi machen- haben wir noch gar keine Bilder vom Krankenhaus oder der Umgebung gepostet.
Um das zu beheben und euch einen besseren Eindruch zu geben wie wir hier arbeiten und leben, hier ein paar Bilder:



Medical Ward (Innere Station)







Weg zum Krankenhaus, auf der rechten Seite sieht 
man die kleine Kapelle.
 Neben der Station für Innere,  auf der überwiegend Fälle von  Malaria, AIDS, sowie Diabetes und Bluthochdruck behandelt werden, gibt es noch 4 weitere Stationen: Kinderstation, Gynäkologie/Geburtshilfe, Chirurgie und eine Isolationsstation für Tuberkulosepatienten.
 



Bushaltestelle und Wartebereich für Angehörige und Patienten gegenüber des Krankenhauses.






Eingangsbereich. Je nach Jahreszeit finden sich hier meist schon früh am Morgen viele Patienten ein. Termine gibt es keine, also heißt es so früh wie möglich (teilweise schon 5 Uhr morgens) da sein um am selben Tag behandelt zu werden. Sie warten dann vor der Anmeldung um von dort zu den Clinical Officers zu kommen. Die sind eine wichtige Instanz im tansanischen Gesundheitssystem und haben wie Ärzte ein Studium abgeschlossen, das allerdings auf 2 oder 3 Jahre verkürzt ist.


Hier in Tansania ist der Arbeitsablauf im Krankenhaus deutlich anders als wir das aus Deutschland kennen. Nicht jeder Patient wird unbedingt von einem Arzt gesehen. Vielmehr dienen die Clinical Officers als erste Anlaufstelle und für das Krankenhaus auch gewissermaßen als Sieb, welches weniger dringliche oder leichte Fälle heraussortiert.
Eine unkomplizierte Malaria zum Beispiel oder eine Atemwegsinfektion behandelt der Clinical Officer ambulant. Kompliziertere Fälle werden dann an einen Arzt weiterüberwiesen oder die Patienten gleich stationär aufgenommen, wo sie dann im laufe der nächsten Stunden oder manchmal auch Tage von einem Arzt gesehen werden. 
Den Clinical Officers stehen dabei im Prinzip die gleichen diagnostischen Möglichkeiten zur Verfügung, die (teilweise auch einfach aufgrunf mangelnder Fähigkeiten) eher rar sind. 
So gibt es an apparativer Diagnostik ein Röntgengerät und Ultraschall. Im Labor sind die Mehrzahl der Geräte kaputt, Spezialisten, die so etwas reparieren könnten gibt es in ganz Tansania nicht. So begrenzen sich die Möglichkeiten im Labor auf Malaria- und Typhusdiagnostik, HIV- Test und Verlaufskontrolle einer AIDS-Erkrankung, Urinuntersuchung auf Harnwegsinfekte und Parasiten und Stuhluntersuchung ebenfalls für die Parasitologie. 
Die Diagnosefindung gestaltet sich daher oft schwierig und behandelt wird dann nach dem Grundsatz "was häufig ist, ist häufig und was selten ist, ist selten."
Also wird zum Beispiel bei negativem Malariatest und keiner anderen offensichtlichen Ursache der Beschwerden trotzdem erstmal auf Malaria behandelt.
Auch Antibiotika (die hier massenhaft verschrieben werden) sind teilweise diagnostisches Mittel. Bei dem Verdacht auf Tuberkulose zum Beispiel sehen die Leitlinien vor, zunächst 2 Wochen ein Breitspektrumantibiotikum zu verabreichen. Bessern sich die Beschwerden, lautet die Diagnose "keine Tb". Bleiben die Beschwerden unverändert, so wird wiederholt auf Tuberkulose getestet bzw. die Behandlung dagegen begonnen.


Großer OP-Saal
Kleiner OP-Saal für septische Eingriffe,Verbandswechsel etc.


 Der OP ist sicherlich das Herzstück des Krankenhauses und vor allem hier in der ländlichen Region enorm wichtig. Kaiserschnitte sowie Frakturen gehören zum täglich Brot der Ärzte. Es gibt im ganzen Krankenhaus mittlerweile nur noch 3 Ärzte, davon 2 Fachärzte, die beide Gynäkologen sind. Geburtshilfliche und Gynäkologische Fälle sind hier also gut versorgt, was die Unfall- bzw. Allgemeinchirurgie betrifft so besteht allerdings dringend Bedarf nach einem Chirurgen.


Patientenzimmer der ersten Klasse

Wie in den meisten Krankenhäusern Tansanias heißt es auch in Litembo "Wer nicht bezahlt wir nicht behandelt.". Von der Mappe für die Akte über die Infusion bis zum einzelnen Handschuh müssen die Patienten jeden Punkt einzeln zahlen. Eine Operation kostet je nach Eingriff zwischen 60.000 und 90.000 Shilling (also 30 bis 45 Euro), was dem durchschnittlichen Monatsgehalt der Region entspricht.




Die Patienten auf den Stationen sind auf 4 bis 8 Bettzimmer untergebracht. Wer es sich leisten kann wählt dementsprechend ein Zimmer in der First Grade. In unserer gesamten Zeit hier haben wir das aber nur 3 Mal erlebt.

Für die Versorgung und Pflege der Patienten sind hier nicht die Schwestern und Pfleger zuständig, sondern die Angehörigen. Vor einigen Jahren noch musste die Frauen also über offenem Feuer überall auf dem Krankenhausgelände verteilt das Essen für ihre Angehörigen zubereiten. Um das für alle Beteiligten angenehmer und praktischer zu gestalten hat das Krankenhaus solche Herde aus Stein installiert: 
Jede Frau hat 2 Kochplatten zur Verfügung, darunter wird ein Feuer gemacht.