Mittwoch, 1. Mai 2013

Endlich mal wieder


Freitag war „Union Day“ hier in Tansania, der Tag der Einheit des Landes. An diesem Tag wird der Vereinigung von Tanganjika, dem Festland  und der Insel Sansibar vor fast 50 Jahren gedacht.

Daher hieß es auch für uns einen Tag früher ins Wochenende zu gehen, da im Krankenhaus nur Bereitschaftsdienst war.

Nach drei Wochen die wir nun schon hier leben, kommen wir im Krankenhaus immer mehr an und haben bereits einen guten Einblick erhalten, was einerseits die medizinische Versorgung für die Patienten und auf der anderen Seite für die Ärzte hier bedeutet.

Obwohl Pia auf der Inneren Station angefangen hat, sehen wir uns meistens gegen 11 im OP wieder. Mittlerweile assistieren wir beide recht regelmäßig bei den verschiedenen Operationen. 

Da es hier "nur" einen OP gibt, wird hier von der Fraktur bis zur Gebärmutterentfernung und Kaiserschnitt alles gemacht; für und als Studenten natürlich unheimlich viel zu sehen und lernen.

An viele Dinge hier im Krankenhaus mussten wir uns aber erst einmal gewöhnen, der Unterschied zu Deutschland ist, obwohl wir das erwartet hatten, groß. Zudem neigt sich hier die Regenzeit zuende, was den Beginn der Kaffeeernte bedeutet. Die Menschen hier in der Region, die überwiegend von Landwirtschaft, hauptsächlich dem Kaffeeanbau, leben, sind deswegen auf den Feldern beschäftigt und zögern es teilweise sehr lange hinaus bei Krankheit ins Hospital zu kommen. Das hat zur Folge, dass einerseits das Krankenhaus nicht ausgelastet ist und andererseits Patienten, welche kommen oft sehr krank sind und nicht mehr viel für sie getan werden kann.

Auch ist hier die Einstellung zu Krankheit und Tod eine ganz andere, als wir sie gewohnt sind, was doch immer wieder sehr befremdlich für uns ist. Sowohl Kranke und Angehörige als auch die Ärzte finden sich hier schnell mit Krankheit und Leid, sowie dem Tod ab.

Das zeigt sich im Alltag in verschiedenen Dingen. So hat zum Beispiel die Reanimation keinen großen Stellenwert; vielleicht auch, weil Mittel zur intensivmedizinschen Nachbehandlung fehlen.

Das soll nicht heißen, dass der Tod eines Menschen den Ärzten und Angehörigen nicht nahegeht, vielmehr besteht der Unterschied in dem Prozess vorher und der Einstellung zum Leben selbst. Wenn jemand krank ist, so werden immer beide Möglichkeiten eingeräumt: Genesung und Tod.


Auch für uns geht es natürlich nicht nur um Krankhheit, sondern wir versuchen auch unsere Freizeit zu genießen. Da Litembo von vielen kleinen Bergen umgeben ist, gehen wir oft ein wenig wandern. Beliebte Ziele sind der Likengema und das „Kreuz“ (ein kleiner Berg mit Gipfelkreuz). Von dort hat man eine wunderbare Aussicht, bei gutem Wetter kann man von beiden Gipfeln auf den Nyassasee (Malawisee) sehen. Der Likengema ist der höchste Berg hier in der Umgebung (ca 2000 m). Dort haben wir bei unserem letzten Ausflug versucht die Stimmung und Aussicht ein wenig einzufangen:



diese Jungs hatten gemerkt, dass wir den Weg nicht kannten und haben uns dann einfach bis zum Gipfel begleitet











4 Kommentare:

  1. Endlich ;)
    Traumhafte Photos! Freue mich schon total, bin ja in ein paar Wochen schon da.
    David, auf welcher Station bist du? Chirurgie?

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  2. Da können wir mit dir auch hochlaufen :)
    Ja, ich habe in der Chirurgie angefangen, aber wir sind kaum auf der Station, Visite wird hier nicht so häufig gemacht wie in Deutschland.

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  3. Cool, also du bist dann viel im OP, oder?

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  4. Gut seht ihr aus! Das sind wirklich schöne Bilder.
    Ihr kennt mich, hin und wieder macht mich langer Text müde ;)
    Aber ich folge euch trotzdem gespannt.
    Liebste Grüße aus Leipzig!
    eure Franzi

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