Freitag war
„Union Day“ hier in Tansania, der Tag der Einheit des Landes. An diesem Tag
wird der Vereinigung von Tanganjika, dem Festland und der Insel Sansibar vor fast 50 Jahren
gedacht.
Daher hieß
es auch für uns einen Tag früher ins Wochenende zu gehen, da im Krankenhaus nur
Bereitschaftsdienst war.
Nach drei
Wochen die wir nun schon hier leben, kommen wir im Krankenhaus immer mehr an
und haben bereits einen guten Einblick erhalten, was einerseits die
medizinische Versorgung für die Patienten und auf der anderen Seite für die
Ärzte hier bedeutet.
Obwohl Pia
auf der Inneren Station angefangen hat, sehen wir uns meistens gegen 11 im OP
wieder. Mittlerweile assistieren wir beide recht regelmäßig bei den
verschiedenen Operationen.
Da es hier
"nur" einen OP gibt, wird hier von der Fraktur bis zur
Gebärmutterentfernung und Kaiserschnitt alles gemacht; für und als Studenten
natürlich unheimlich viel zu sehen und lernen.
An viele
Dinge hier im Krankenhaus mussten wir uns aber erst einmal gewöhnen, der Unterschied
zu Deutschland ist, obwohl wir das erwartet hatten, groß. Zudem neigt sich hier
die Regenzeit zuende, was den Beginn der Kaffeeernte bedeutet. Die Menschen
hier in der Region, die überwiegend von Landwirtschaft, hauptsächlich dem
Kaffeeanbau, leben, sind deswegen auf den Feldern beschäftigt und zögern es
teilweise sehr lange hinaus bei Krankheit ins Hospital zu kommen. Das hat zur
Folge, dass einerseits das Krankenhaus nicht ausgelastet ist und andererseits
Patienten, welche kommen oft sehr krank sind und nicht mehr viel für sie getan
werden kann.
Auch ist
hier die Einstellung zu Krankheit und Tod eine ganz andere, als wir sie gewohnt
sind, was doch immer wieder sehr befremdlich für uns ist. Sowohl Kranke und
Angehörige als auch die Ärzte finden sich hier schnell mit Krankheit und Leid,
sowie dem Tod ab.
Das zeigt
sich im Alltag in verschiedenen Dingen. So hat zum Beispiel die Reanimation keinen großen Stellenwert; vielleicht auch, weil Mittel zur
intensivmedizinschen Nachbehandlung fehlen.
Das soll nicht
heißen, dass der Tod eines Menschen den Ärzten und Angehörigen nicht nahegeht,
vielmehr besteht der Unterschied in dem Prozess vorher und der Einstellung zum
Leben selbst. Wenn jemand krank ist, so werden immer beide Möglichkeiten
eingeräumt: Genesung und Tod.
Auch für uns
geht es natürlich nicht nur um Krankhheit, sondern wir versuchen auch unsere
Freizeit zu genießen. Da Litembo von vielen kleinen Bergen umgeben ist, gehen
wir oft ein wenig wandern. Beliebte Ziele sind der Likengema und das „Kreuz“
(ein kleiner Berg mit Gipfelkreuz). Von dort hat man eine wunderbare Aussicht,
bei gutem Wetter kann man von beiden Gipfeln auf den Nyassasee (Malawisee)
sehen. Der Likengema ist der höchste Berg hier in der Umgebung (ca 2000 m).
Dort haben wir bei unserem letzten Ausflug versucht die Stimmung und Aussicht
ein wenig einzufangen:
diese Jungs hatten gemerkt, dass wir den Weg nicht kannten und haben uns dann einfach bis zum Gipfel begleitet |
Endlich ;)
AntwortenLöschenTraumhafte Photos! Freue mich schon total, bin ja in ein paar Wochen schon da.
David, auf welcher Station bist du? Chirurgie?
Da können wir mit dir auch hochlaufen :)
AntwortenLöschenJa, ich habe in der Chirurgie angefangen, aber wir sind kaum auf der Station, Visite wird hier nicht so häufig gemacht wie in Deutschland.
Cool, also du bist dann viel im OP, oder?
AntwortenLöschenGut seht ihr aus! Das sind wirklich schöne Bilder.
AntwortenLöschenIhr kennt mich, hin und wieder macht mich langer Text müde ;)
Aber ich folge euch trotzdem gespannt.
Liebste Grüße aus Leipzig!
eure Franzi